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Eine Weihnachtsgeschichte

Es ist mal wieder die Zeit die Uhr anzuhalten.
Aber halt das geht ja gar nicht. Wir können die Zeit ja gar nicht still stehen lassen.
Aber, ja es gibt ein aber, wir können sie entschleunigen. Und wann kann man das besser als an Weihnachten.
Obwohl mein inneres ich gerade ganz laut HA schreit. Das glaubst Du doch selber nicht? Du machst gerade Witze? Weihnachten und entschleunigen? Wie bitte schön? Der Weihnachtsmarkt und die Stadt ist überfüllt. Die Menschen sind übellauniger denn je und granteln nur herum wo sie können. Und rennen am Ende des Tage mit Taschen voller Geschenke nach hause von denen garniert die Hälfte nach Weihnachten umgetauscht wird, in die Ecke fliegt und verstaubt oder aber irgendwann ganz heimlich weiter verschenkt werden.
Ja, sicher das sehe ich auch so, würde ich jetzt meinem inneren ich antworten, wenn ich denn auf die Stimme hören würde.
Ich bekenne mich ja nun schon seit 12 Jahren dazu das ich Weihnachten nicht mehr besonders mag und das ist nicht nur dem traurigen Umstand an Weihnachten von vor 12 Jahren zu schulden. Sondern auch wegen der Dinge die mein inneres ich genannt hat.
Früher war es doch viel leichter. Leichter? Nein wohl eher nicht, aber es hat alles mehr Spaß gemacht. Es war nicht wichtig wie viel man bekam und es war auch nicht enttäuschend wenn man nicht alles bekam, denn man hat sich über das gefreut was man bekam.
Wenn ich daran denke wie lange bei uns Nüsse, Apfelsinen und Co bis Weihnachten gehortet wurden und mit viel mehr Genuss verspeist wurden. Das war schon was.
Oder wenn ich da an die Geschichte mit dem Igelbriefbeschwerern denken muss, dann muss ich lachen.
Ihr wollt die Geschichte hören?

Gut, dann müssen wir jetzt aber doch die Zeit entschleunigen, denn sonst macht das keinen Spaß und ich verspreche auch nicht den Grinch heraushängen zu lassen.

Ich zünde also den Kamin an. Lasse leise Musik im Hintergrund laufen. Aber ganz leise nur. Sämtliche Weihnachtslichter vom Baum, Vase, Tischdeko und Kerzen sind entzündet. Der Duft von Gebäck und heißen Tee weht durch den Raum. Ich setze mich auf das echte Kreativsofa. Im Schneidersitz. Meine liebste Position zum erzählen, lesen und kreativ sein. Herr Fuchsberger rollt sich gerade neben mir zusammen und die Papageien haben die Köpfe in dem Halbdunkeln unter die Flügel geschoben.
Es herrscht also ein friedliche Stille.

Nein, das sind keine Brüder. Auch wenn sich Falco (l) und Blacky (r) im ersten Moment ähnlich sehen.

Merkt ihr schon wie die Zeit langsamer wird?
Gut, dann fange ich jetzt an.

Meine Schwester und ich, wir waren damals noch Kinder. Es war in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ich glaube meine Schwester war 4 oder 5 Jahre alt. Ich also schon 11 oder 12. Es war die Vorweihnachtszeit. Im Kindergarten hatten die Kinder kleine Igel aus Ton gebastelt. Sie waren gebrannt und lasiert worden und sollten den Eltern oder Großeltern zu Weihnachten geschenkt werden.
Meine Schwester kam also eines Tage mit den beiden Igeln an und fragte mich ob ich sie ihr als Weihnachtsgeschenk für Mama und Papa verpacken kann.
Klar konnte ich das.
Ich fand eine Karton und dahinein wanderten die beiden kleinen Freunde. Fein verpackt und verschnürt wurden sie versteckt.
Meine Schwester wars zufrieden und ich auch.
Doch am nächsten Tag stand sie mit dem Geschenk vor meiner Tür und bat mich es wieder zu öffnen. Sie wolle doch mal nach schauen ob die Igel noch da wären.
Ich öffnet das mühevoll eingepackte Geschenk und ließ sie nachschauen. Zufrieden damit packte ich das ganze wieder ein.
Am Tag drauf erschien meine Schwester wieder bei mir und bat mich nach den Igeln schauen zu dürfen. Erst wollte ich ihr erklären das sie in der Schachtel seien. Aber ich kenne meine Schwester. Sie würde eh nicht Ruhe geben bis ich die Schachtel geöffnet hatte.
Sie schaute nach und ich schloss das Päckchen wieder. Es war diesmal schon etwas mühsamer zu öffnen gewesen, weil ich ja immer wieder das selbe Papier nehmen musste. Geschenkpapier wuchs bei uns ja nicht auf Bäumen. Wie alles andere auch nicht.
Ich mach es jetzt mal etwas kürzer. Meine Schwester stand auch am nächsten Tag wieder vor meiner Kinderzimmertür und den Tag darauf und den darauf und so weiter.
Nach dem vierten Tag habe ich das Päckchen einfach nicht mehr zugeklebt sondern in meinem Bettenkasten versteckt. Sonst hätte das Papier das ganze nicht mehr lange durchgehalten.
Das ganze ging bis Heiligabend so.
Erst nachdem unsere Eltern die Igelsbriefbeschwerer bekommen hatten herrschte Ruhe im Karton.

Die Briefbeschwerer haben übrigens unsere Kindheit überlebt. Als unsere Eltern vor 8 bzw. 3 Jahren in Rente gingen kamen sie mit nach hause.
Ich muss direkt mal fragen wo die jetzt stehen.
So das war meine Weihnachtsgeschichte für Euch. Eigentlich wollte ich ja auf mein kreatives Jahr zurück blicken. Aber davon habt ihr mich erfolgreich abgehalten. Und jetzt ist keine Zeit mehr dafür, denn ich gehe jetzt zu unserem vorweihnachtlichen Abendessen.
In diesem Sinne lasst die Zeit in den nächsten Tagen etwas langsamer laufen.Freut Euch darüber was ihr geschenkt bekommt und denkt nicht über einen Umtausch, weiterverkaufen, es sein denn für einen guten Zweck, nach.
Frohe Weihnachten wünscht Euch

Sanni K.

Teetrinkerin, Selber- mach- Mädchen, Pflegemama von Herrn Fuchsberger & Miss la Diva, Miss Vio Frühaufsteherin und Vintagefan

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8 Kommentare

  1. Liebe Sanni,
    sooooo schön und niedlich deine Weihnachtsgeschichte – ich liebe solche Erinnerungen.
    Ehrlich gesagt, mag ich Weihnachten auch schon lange nicht mehr.
    Gerade eben habe ich meinem Schatzi gesagt, wie ich mir Weihnachten vorstelle – einfach in die Einöde fahren, relaxen, chillen, gut essen und abends in den sternenklaren Himmel schauen – hach wie schööön.
    Ich versuche hier alles ein wenig einfach zu halten, um den großen Stress zu vermeiden.

    Nun wünsche ich dir und deiner Familie ein frohes, stressfreies Weihnachtsfest,
    Simone

  2. Liebe Sanni,
    sooooo schön und niedlich deine Weihnachtsgeschichte – ich liebe solche Erinnerungen.
    Ehrlich gesagt, mag ich Weihnachten auch schon lange nicht mehr.
    Gerade eben habe ich meinem Schatzi gesagt, wie ich mir Weihnachten vorstelle – einfach in die Einöde fahren, relaxen, chillen, gut essen und abends in den sternenklaren Himmel schauen – hach wie schööön.
    Ich versuche hier alles ein wenig einfach zu halten, um den großen Stress zu vermeiden.

    Nun wünsche ich dir und deiner Familie ein frohes, stressfreies Weihnachtsfest,
    Simone

  3. Liebe Sanni,ich habe Dir noch vor Weihnachten hier geschrieben aber es scheint das mein Komentar irgendwo verschwunden ist :( Ich wünsche Dir also noch mal alles Gute und schönen Rutsch ins Neue Jahr.Urszula

  4. Liebe Sanni,ich habe Dir noch vor Weihnachten hier geschrieben aber es scheint das mein Komentar irgendwo verschwunden ist :( Ich wünsche Dir also noch mal alles Gute und schönen Rutsch ins Neue Jahr.Urszula

  5. Stimmt, ich kann mich auch noch daran erinnern und ich weiß auch das ich ihn frei geschaltet habe, Aber irgendwie finde ich ihn auch nicht wieder. Das ist eben das Wunder der Technik.

  6. Stimmt, ich kann mich auch noch daran erinnern und ich weiß auch das ich ihn frei geschaltet habe, Aber irgendwie finde ich ihn auch nicht wieder. Das ist eben das Wunder der Technik.

  7. Kein Problem ;) Man kann ja wieder was schönes schreiben ;) LG Urszula

  8. Kein Problem ;) Man kann ja wieder was schönes schreiben ;) LG Urszula

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