Persönliches

Sonstiges: 5 Fragen am fünften im Dezember

Der letzte Monat im Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Und ein letztes mal in diesem Jahr stellt Nic ihre Fragen. Dieses Mal bin ich wieder mit dabei. Ich habe mir bewusst Nics Fragen als vorletzten Blogbeitrag aufgehoben, denn wer hier schon länger mit liest weiß, das die letzten drei Blogpost  im Jahr ein letzter DIY, ein Weihnachtsbeitrag und der Jahresrückblick sind.

Ehrlich gesagt zum ersten Mal in den 6 1/2 Jahren, seit es das Kreativsofa gibt, wusste ich nicht was ich in diesem Beitrag schreiben sollte. Normalerweise weiß ich das immer ganz genau. Aber dieses Jahr saß ich vor dem Laptop und starte ihn nur an.

Viel ist in diesem Jahr passiert. Positives wie negatives.  Und genau das ist mein  Problem. Ich weiß echt nicht was mich mehr bewegt hat. Und genau darum fehlen mir dieses Jahr wohl die Worte. Und deshalb gibt es jetzt noch die 5 Fragen am fünften

1. Was ist das Spießigste, das du besitzt?

Eine Bernsteinkette von meiner Lieblingsgroßmutter. Sie war in den 70er Jahren ein Geburtstagsgeschenk meines Großvaters. Natürlich hat Opa das Ding nicht selber gekauft. Das hat Oma erledigt. Männer sind in diesem Punkt eben oft doch sehr unpraktisch.

Meine Oma hat die Kette oft zu Kasaks getragen. Ich mochte sie gerne an ihr sehen. Ich selber würde sie nicht tragen,  aber immer wenn sie mir in die Hände fällt ist meine Oma mir ein Stück  näher. Gerade jetzt in diesem Monat. Wo sich in wenigen Tagen ihr Todestag nährt.  Der Grund warum ich Weihnachten am liebsten abschaffen würde.

2. Worin bist du so richtig schlecht und das ist vollkommen okay?

Zwei Dinge. Mathe und häkeln.

Mathe. Ich habe meine erste Mathearbeit verhauen. Und das auch nur weil ich die Zählstäbchen nicht benutzt habe. Danach war mir das Fach ein gräul. Sinnigerweise habe ich ab 18 Jahre beruflich Zählen jongliert. Und war  auch richtig gut im Geld vermehren.  Würde ich wahrscheinlich heute noch gut können, wenn es den Zinsen gäbe.

Häkeln. Ich bin auf vielen Gebieten echt kreativ.  Aber im häkeln bin ich eine echte Niete. Schon in der Schule habe ich das nicht kapiert und wäre wohl durchgefallen,  wenn die Königinmutter den Topflappen für mich nicht gehäkelt hätte.

Dafür kann ich aber stricken. Was die Kronprinzessin nicht kann. Die häkelt halt wie verrückt. So ergänzen wir uns eben.

Einer meiner Schützlinge hat versucht mir das Häkeln beizubringen.  Aber ich bleibe in dem Fall ein hoffnungsloser Fall. Man muss ja auch nicht alles können.

3. Füllst du gern Tests aus?

Vor 30 Jahren hätte ich ja gesagt. Heute nein. Liegt vielleicht auch daran das mein letzter Test davon handelte wie lange ich leben werde und in welchen Monat ich sterben würde. Klingt ganz schön makaber. Im Nachhinein habe ich mich auch gefragt ob ich das so genau wissen will.

Früher fand ich diese Test spannend,  und jung wie ich war  habe ich daran auch geglaubt. Irgendwann fand ich es nur noch lustig und dann war mein Interesse dafür weg.

4. Welche Worte möchtest du irgendwann noch von jemandem hören?

Danke das ich dich kennenlernen durfte und das du mir aus deinem Leben erzählt hast.

Dieser Satz kommt nicht von ungefähr.  Zu meinem Job gehört es auch Menschen auf ihren allerletzten Weg zu begleiten. Ich weiß immer ganz genau wann ich diesen Satz sagen muss. Oft habe ich dann auch Tränen in den Augen. Nicht immer. Aber im Laufe der Zeit wenn ich einen Mensch pflege und betreue baut ich auch ein Stück weit eine Beziehung auf. Ich schaue immer hinter die Krankheit und versuche den wahren Menschen zu finden.

Ich  habe den Satz erst wieder vor ein paar Tagen sagen müssen und es viel mir verdankt schwer. Und ich habe eine sehr junge Kollegin damit zum heulen gebracht.

Ich würde mir wünschen das zu mir das auch eines Tages jemand sagt.

 

Und weil gerade Weihnachtszeit ist darf natürlich eine Frage zu diesem Thema nicht fehlen.

5. Was ist für dich an Weihnachten wichtig?

Zeit haben. Schlicht und ergreifend Zeit. Zeit kann man nie genug haben. Und zu keiner Zeit im Jahr können wir uns die Zeit nehmen wie zu Weihnachten. Sofern wir denn wollen.

Zeit kann man nicht in Geschenkpapier packen. Man kann sie nicht festhalten. Und trotzdem kann man sie schmecken und fühlen. Mal ist sie süß, schön und kuschlig. Dann wieder traurig und  bitterernst. Aber eines kann man,  und das ist das wichtigste, sich an sie erinnern. An gute wie an schlechte Zeiten.

Zeit zum lesen, spielen, kochen und was auch immer ist Luxus für mich. Und da ich dieses Jahr auch lernen musste das die Zeit mit der Familie auf dieser Erde nur begrenzt ist, da ist mir die Zeit mit meiner Familie halt auch sehr wichtig.

Ich gehöre ja auch zu den Bekloppten die Ende Oktober schon alle to do Listen für Weihnachten geschrieben haben. Anfang November alle Geschenke besorgt und spätestens Anfang Dezember eingepackt haben. Gebacken wird auch schon im November.  Aber das ist eher eine Familientradition. So das ich im Dezember Zeit habe für  die Dinge die mir wirklich wichtig sind. Also Schokolade zuzubereiten und kochen. Lesen, Filme schauen, ins Kino gehen, streßfrei über den Weihnachtsmarkt gehen.  Nur das mit dem Baum aufstellen schiebe ich immer vor mir her.

Na gut. Ich habe nur alle zwei Jahre Zeit an Weihnachten,  denn wer würde sich um unsere Alten und Kranken kümmern, wenn nicht wir aus der Pflege und Betreuung. Obwohl wenn unser Gesundheitsminister so weiter macht hat er bald keine Leute mehr.

Doch zurück zur Zeit. Weihnachten klucken wir wirklich aufeinander. Wir kochen, spielen, essen zusammen. Gehen spazieren oder ins Kino. Schauen Filme und ja wir zanken auch mal. Aber das wichtigste ist wir haben Zeit dafür.

Und mit diesem Blogpost wünsche ich euch frohe Weihnachten.  Viel Zeit für eure Lieben. Ich werde die ersten beiden Feiertage Spätschicht machen müssen und somit gibt es für mich dieses Jahr kein wirkliches Weihnachtsfest. Genießt das Fest und habt vor allem Zeit füreinander

Sanni K.

Teetrinkerin, Selber- mach- Mädchen, Pflegemama von Herrn Fuchsberger & Miss la Diva, Miss Vio Frühaufsteherin und Vintagefan

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