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Heute schon gelächelt?

Einige von euch wissen ja das ich in der Pflege arbeite. Ein Beruf der sich nicht unbedingt zu den beliebtesten gehört. Das liegt zum einen daran das die Arbeitszeiten schlecht sind. Die Bezahlung noch lausiger. Überstunden, Streß, Unterbesetzung und wenig Freitzeit  ein Dauerzustand sind.

Früher war das ganze mal ein Beruf mit Berufung. Heute ist es einer der unbeliebtesten Berufe. Das liegt nicht nur an den oben genannten Dingen. Ich habe schon viele Kollegen gehabt die man eigentlich rauswerfen müsste, weil es ihnen nicht nur an der Lust zum Job sondern auch an Emphatie fehlt. Feingefühl ist leider echt ein Fremdwort geworden. Und das nicht nur bei den Pflegefachkräften und Pflegehelfern. Nein auch bei den Betreuungsassisten habe ich schon echte Idioten angetroffen. Ich habe übrigens schon in zwei von den drei Berufsbereichen gearbeitet.

Für mich ist das immer noch eine Berufung.  Sonst hätte ich mich ja auch nicht für den Beruf entschieden.

Ich haben das große Glück seit gut einem Jahr nicht mehr in einem Pflegeheim zu arbeiten, sondern in einer Demenz WG .

Die Arbeit dort ist ganz anders. Wir haben nur acht Kunden. Gestalten und strukturieren den ganzen Tag selbst. Wir kochen, putzen, kaufen ein, waschen, pflegen unsere Kunden. Kurz wir 5 Mädels machen alles was in einem Heim ein ganzer Stab von Leuten macht.

Klar auch bei uns gibt es Zeiten wo wir unterbesetzt sind und unsere Schützlinge zu kurz kommen. Aber im großen und ganzen ist es viel entspannter als im Heim.

Arbeitsplätze in einer WG oder Tagespflege sind Goldstaub und nur schwer zu bekommen.  Ich bin froh das ich so einer Job gefunden habe.

Wir sind eine ausgesprochene Demenz WG.  Das heißt hier leben nur Menschen mit diesem Krankenbild.  Die Arbeit ist oft auch anstrengend, weil Demenzkranke halt auch unberechenbar in ihrem Verhalten sein können. Aber kein Mensch hat so feine Sensoren wie ein Demenzkranker. Sie spüren viele Dinge lange bevor wir es wissen. Und deshalb ist es so wichtig auf sie einzugehen. Manchmal reicht einfach nur ein Lächeln, ein liebes Wort, eine Umarmung oder ein Kuss.  Manchmal muss es ein ganzes Gespräch sein.

Ja und da liegt der Hase im Pfeffer begraben.  Oft fehlt die Zeit dafür. Und deshalb habe ich angefangen kleine Botschaften in der WG aufzustellen.  Diese kleinen Schilder mit kurzen Sätzen und Zitaten zaubern immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht unserer Schützlinge.  Und nicht nur ihnen, sondern auch den Kollegen und Angehörigen.

Und bevor die Frage jetzt kommt: Können demente das überhaupt lesen und verstehen? Klar können sie. Die sind alle viel schlauer als wir. Unterschätzt nie einen Menschen mit Demenz.

 

Das schöne an diesen Schildern ist das man sie immer wieder neu gestalten kann.

Die Grundidee dazu ist übrigens leider nicht von mir sondern aus dem Buch Made at Home Vol. 2 von Tina Defaux und Laura Kirschbacher. *

Also verschenkt doch einfach mal eine kleine Botschaft. Es sind oft die kleinen Dinge im Leben die uns zum Lächeln bringen. Wir sollten viel öfter Lächeln.

Und habt ihr heute schon gelächelt?

 

* Dieser Beitrag enthält Werbung für Handemade at Home Vol 2 und ist ohne Auftrag

HoT, Freutag Froh & Kreativ, Creativ Lovers

 

Sanni K.

Teetrinkerin, Selber- mach- Mädchen, Pflegemama von Herrn Fuchsberger & Miss la Diva, Miss Vio Frühaufsteherin und Vintagefan

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