Ich habe hier schon mehr als einen Beitrag zum 1.Bücherhotel Deutschland geschrieben und in der letzten Woche habe ich mehrere Rezis zum schönsten Ort der Welt gelesen. Und ja ich würde das alles auch so unterschreiben wie es die anderen Gäste beschrieben haben. Deshalb habe ich beschlossen diesmal einen etwas anderen Beitrag zum schönsten Ort der Welt zu schreiben.
Den Titel schönster Ort der Welt ist übrigens nicht von mir sondern von unserer lieben Freundin Kerstin, die wir an diesem bezaubernd schönen magischen Ort kennengelernt haben.
Genau das ist dieser Ort bezaubernd, schön und magisch. Und ich will einmal versuchen zu erklären woher diese Magie kommt, denn nicht nur meine Schwester und mir kommt der Ort magisch vor.
Schon eine Woche vor der Abreise beginnt irgendwie die Vorfreude auf das Bücherhotel. Klar Urlaub. Endlich Urlaub. Wer freut sich nicht darauf? Aber wenn man nach Groß Breesen fährt ist irgendwie alles anders.

So bald wir auf der Autobahn sind entspannt sich alles. Und jedesmal wenn wir hinter Zehna in den Wald einbiegen scheint sich ein magisches Tor aufzutun. Als wenn man durch einen Spiegel steigt und eine andere Welt betritt. Vielleicht ist es auch nur die Vorfreude auf den Urlaub, die Ruhe, alte und neue Bekannte zu treffen. Vielleicht ist es auch nur diese herzliche Art von Conny und ihrer Bücherhotelfamilie. Ich weiß es nicht. Aber alle Sorgen, Nöte und Streß fallen von einem ab. Spätestens wenn man aus dem Auto steigt.
Da ist diese Ruhe. Diese unendliche Ruhe und dieser Frieden der einen sofort empfängt. Bärbel, hat im letzten Urlaub erzählt wie all der Streß von ihr abfällt wenn sie die Treppe zum Gutshaus hoch geht. Bei mir beginnt das schon auf dem Parkplatz.

Entspannung pur
Als wir, Shirley und ich, Ende Juli endlich unseren Mädelsurlaub machten, leider diesmal ohne Kerstin, sind wir gleich nachdem einchecken und dem ersten Bücherkisten durchstöbern nach draußen. Wir haben uns auf die Holzbank an der Hecke verkrümelt und eigentlich wollte ich nur noch lesen und stricken. Und was habe ich wirklich getan? Ich habe die Insekten im Beet beobachtet. Den Wolken am Himmel nachgeschaut, den Bäumen beim sich hin und her bewegen zugeschaut. Ich habe das Rauschen des Windes schon lange nicht mehr so intensiv erlebt wie an dem Tag. Und ich als Küstenkind weiß ja wie der Wind wehen kann. Ich wollte einfach nur zuhören und zusehen was die Natur da so trieb. Und ganz leise verabschiedete sich der Alltagsstreß. Entspannung pur.

Das Prinzip des Chaos
Wer zum ersten Mal ins Bücherhotel kommt wird überrascht sein das es kein System zum Thema Bücher gibt. Aber genau das ist es was das Hotel ausmacht. Mit dem Vorsatz dort hinzukommen und ein bestimmtes Buch zu finden. Vergesst es. Wer das will sollte gleich wieder umkehren. Conny sagt immer die Bücher finden uns und wir nicht die Bücher. Stimmt. Ich habe so einige Anne Perry Romane für Shirley gefunden. Und sie diesmal zur Abwechslung ein Buch, das Hotel Adlon, für mich das schon länger auf meiner Wunschliste stand. Gerade die Bücherscheune hat mit ihren Durcheinander eine Menge zu bieten. In diesem Chaos was zu finden ohne zu suchen ist die Herrausforderung und wenn ihr die annehmt, dann schlägt die Magie des Bücherhotels oder der Bücherscheune zu. Wir haben diese Magie mehr als einmal zu spüren bekommen. Ich sage nur der Schatz von Groß Breesen.
Conny kann euch da so einige Geschichten erzählen. Wenn Ihr mal bei ihr zu Gast seit, dann lasst euch unbedingt ein paar Geschichten erzählen. Und glaubt mir die sind auch ohne Lagerfeuer unheimlich schön und auch gänsehauttauglich.

Bücher verbinden
… in erster Linie die Menschen miteinander die im Bücherhotel Urlaub machen. Es ist nicht nur die Liebe zum Buch, das gewollte Chaos, diese wunderbare Bücherhotelfamilie, die Magie sondern auch etwas anderes. Was ich mit Worten nicht erklären kann. Ich versuche es trotzdem einmal.
Stellt euch das so vor. Ihr reist an. Verbringt euren ersten Tag. Begegnet den anderen Gästen. Die meisten sind höfflich und grüßen. Ihr grüßt zurück. Daran merkt man auch schon ob man auf einer Wellenlänge ist. Am nächsten Morgen frühstückt ihr noch unter euch. Im Laufe des Tages geht ihr auf Bücherjagd. Ihr begegnet dem einen oder anderen Gast. Man plaudert kurz. Abends geht ihr ins Gewölbe zum Essen. Am Nebentisch sitzen Gäste die ihr schon im Laufe des Tages kurz kennengelernt habt und dann unterhält man sich erst über die Tische hinweg und am Ende des Abends sitzt man zusammen bei einem Glas Wein. Die Magie hat wieder zugeschlagen, denn das habe ich bisher in keinem anderen Hotel so erlebt.
Genau das ist uns auch diesmal wieder so passiert. So haben wir Heidrun und Bärbel kennengelernt.
Übrigens geht das beim Lagerfeuer, grillen und Waffeln backen genauso gut. So sind wir mit Raike und Rainer ins Gespräch gekommen bzw Shirley hat mit Raikes Mutter Waffeln gebacken, weil Conny wieder mal Hummeln im Hintern hatte.
Überhaupt ist es sehr lustig zu sehen wenn Conny mal eben zum grillen oder Lagerfeuer ruft. Plötzlich tauchen alle aus dem Gutsgarten auf und es gibt so eine schöne Gemütlichkeit. Da kommt dann jemand wie Rosi gerade recht die ihr Didgeridoo auspackt, spielt und alle hören gebannt zu.

Eine neue und witzige Idee von Conny und Maxi ist übrigens die gute Tat des Tages. Dort werden die Gäste dann, natürlich ist alles freiwillig, aufgefordert Bücher in die Bücherscheune zu tragen, Holz für das nächste Lagerfeuer zu sammeln. Oder die Bücherregale in der Bibliothek abzustauben.
Bärbels, Shirleys und mein ganzer Stolz war übrigens die freigelegte Terrasse. Eigentlich lautete die gute Tat nur die Terrasse zu fegen. Am Ende haben wir noch Unkraut gezupft und ein Stück Terrasse frei gefegt von dem wir nicht mal wussten das es sie gibt.

Neue und alte Bekannte
Meine Schwester und ich, wir fahren nun schon elf Jahre nach Groß Breesen. Fünfzehnmal waren wir jetzt da und jedes mal ist es wie ein neues erstes mal, denn man weiß nie wenn man alles dort wieder trifft. Es gibt ganze Gruppen die sich zum Urlaub machen dort verabreden. Leute die zur gleichen Zeit immer dort Urlaub machen. Zu denen gehören wir eigentlich auch. Aber hin und wieder brechen wir auch mal aus. Und dann trifft man auch schon mal überraschenderweise Leute wieder. So wie Kerstin die wir so kennengelernt haben.
Im übrigen kann ich euch die Nebensaision auch empfehlen, dann ist es dort noch einmal ein wenig anders. Ruhiger und gemütlich, weil man dann eher im Haus lümmelt als im Garten. Wir saßen mal im Eingangsbereich auf einem Berg Büchern und aßen Erbsensuppe als neue Leute einchecken. Im ersten Moment waren sie irritiert, doch dann lachten sie und fanden es lustig. Sowas kann man auch nur im Bücherhotel machen.

Und zum Abschluss…
Essen bis man kugelrund ist. Es soll ja Menschen geben die echt schwierig sind wenn es ums Essen geht. Also wer hier nichts findet dem ist echt nicht zu helfen. Von Nicoles Frühstücksbuffett, Ingos tollen Menüs bis hin zu Bines Quadratlatschengroßen, selbstgebackenen, Kuchenstücken ist alles da. Ach ja und die Empfehlung meiner Schwester: Ingos Soljanka. Die müsst ihr probieren. Shirley ist süchtig danach. Auch die Cocktails von Liane und Maxi solltet ihr mal probieren ob mit oder ohne Schuss.

Das einzig negative an dem Bücherhotel ist…
das der Urlaub dort immer so verdammt schnell vergeht. Daran könnte Conny mal was ändern. Aber wie heißt es so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.
In diesem Sinne, habt einen schönen Tag

liebe sanni,
das hast du aber mal magisch geschrieben :0) genau das fehlt mir, so einen Urlaub brauche ich….Mensch, wenn Corona mir nächstes Jahr keinen strich durch die rechnung macht, fahre ich auch ins bücherhotel!!! ich glaube, ich setze das auf meine planung :0) das muss doch gehen… das hört sich sooo toll an. danke für die vielen schönen fotos und impressionen sanni! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
Hach… irgendwann werde ich auch einmal dorthin fahren. Du hast es so herrlich geschrieben, dass ich jetzt Urlaub haben möchte.
Grüße von der sonnenhellen Spree
Andrea
Und hättest du mich nicht schon mit dem Bild von der Bücher gefüllten Scheune eingefangen, mit Soljanka kannst du mich IMMER locken. Ein wunderbarer Ort! LIebe Grüsse zu dir. Regula
Und wenn ich jetzt könnte, müsste ich die Koffer packen und dorthin fahren. Bessere Reklame gibt es nicht 👍😉
Oh, als erstes die Wolken, den Wind und die Tiere lesen! Und dann wieder in das wunderbare Hotel abtauchen, sehr verständlich, dass das wunderbar für Dich war. Danke für s Mitnehmen und liebe Grüße
Nina